Die Zeitspiel-Regel
Zeitspiel (Wechselmethode) Das Zeitspiel setzt ein, wenn ein Satz nach zehn Minuten noch nicht beendet ist, es sei denn, beide Spieler haben bereits neun Punkte oder mehr erreicht. Also nach 10 Minuten, beim Spielstand 9:8 geht es im Zeitspiel weiter. Aber nach 10 Minuten beim Spielstand 9:9 (oder mehr) gibt es kein Zeitspiel für diesen und die folgenden Sätze.
Original Wortlaut der Regel "Das Zeitspiel, auch Wechselmethode genannt, setzt ein, wenn ein Satz nach zehn Minuten noch nicht beendet ist, und beide Spieler nicht mindestens 9 Punkte haben."
Beim Zeitspiel wechselt das Aufschlagsrecht nach jedem Punkt. Der Gewinnpunkt wird wie beim normalen Spiel vergeben, mit einer Ausnahme: Wenn der Gegner des Aufschlagenden (der Rückschläger) 13 mal den Ball erfolgreich zurückgespielt hat, erhält er den Punkt. Das heißt, bei einem Ballwechsel wird der Ball maximal 13 mal hin- und hergespielt. Sind noch weitere Sätze zu spielen, dann werden diese auch im Zeitspielmodus durchgeführt.
Das Zeitspiel wurde eingeführt, um die Dauer eines Spieles zu begrenzen. Insbesondere wenn zwei Spieler sehr vorsichtig oder passiv spielen, kann es vorkommen, dass ein Zeitspiel erreicht wird. Bei der Tischtennisweltmeisterschaft 1936 war im Spiel zwischen Aloizy Ehrlich und Farkas Paneth erst nach 130 Minuten der erste Ballwechsel entschieden. Der Ball ging dabei rund 10.000 mal über das Netz. Farkas Paneth gab dann im zweiten Ballwechsel nach 20 Minuten erschöpft auf. Im gleichen Turnier hatte ein Münzwurf das Spiel zwischen Marian Goldberger und Michel Haguenauer entschieden, weil beide nach siebeneinhalb Stunden vor dem fünften Satz stehend k. o. waren. Das Endspiel dauerte angeblich 12 Stunden. Daraufhin wurde 1937 das Zeitspiel eingeführt – die Dauer eines Satzes wurde auf eine halbe Stunde begrenzt.